Kirchstetten 2099 (Auszug)
Simone Hirth
Selten lässt es sich leichter atmen als beim Aussprechen eines Gedichtes. Übrigens - im Alltags-, Kultur-, Bildungs- und Mobilitätszentrum Nah & Frisch gibt es jetzt neue Gedichtbände! Auch wieder einmal eine erfreuliche Neuübersetzung einiger Ihrer Werke! Ich würde mich gerne mit Ihnen darüber austauschen. (...)
Liebe Maria ohne Wald!
Was für eine Freude, von Ihnen zu hören! Erst gestern war ich wieder im Alltags-, Kultur-, Bildungs- und Mobilitätszentrum Nah & Frisch (ein Kind sagte beim Einkaufen an der Hand seiner Mutter mein Gedicht "Short Ode to the Cuckoo" auf, welches in der Kirchstettner Volksschule - wie gut, dass sie nach der letzten Pandemie momentan wieder einmal geöffnet hat! - gerade am Lehrplan stand). Und was soll ich sagen: Jedes Mal, wenn ich in diesem Zentrum bin, bin ich wieder froh, damals in Kirchstetten gelandet zu sein. Auch wenn ich, wie Sie richtig schreiben, aus meinem Grab mittlerweile ausziehen musste (die junge Dichterin aber schläft jetzt gut und verdient darin, und so ging ich ohne Reue). Mein ehemaliges Haus traue ich mich nicht mehr, zu betreten, denn wenn gerade nicht Lock-down ist, ist dort immer so viel los. BewohnerInnen, BesucherInnen, TouristInnen, GedichteliebhaberInnen aus aller Welt, ein buntes Treiben herrscht dort stets, und es soll so bleiben! Mir ist es jedoch zu viel.
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